Schwarzer Kohltriebrüssler – Begleitpflanzen unterstützen Raps
Nachdem im August die Sommergerste geerntet wurde, ist Anfang September bei guten Bodenbedingungen die Winterrapssorte LG Auckland
gesät worden. Wenige Tage nach der Saat hat ein Starkregenereignis dazu geführt, dass die Bestände nicht optimal aufgelaufen sind und der Wuchs im Herbst gehemmt war.
Folgende Varianten wurden in diesem Jahr gewählt:
- Konventionell (A) mit 12,5 cm Reihenabstand und 45 Körner/m²
– mit Flächenspritzung und ohne Begleitpflanzen - CRF konventionell (B) mit 50 cm Reihenabstand und 30 Körner/m²
– mit Flächenspritzung und ohne Begleitpflanzen - CRF V1 (C) mit 50 cm Reihenabstand und 30 Körner/m²
– Gräser flächig und mit Begleitpflanzen bei der Aussaat - CRF V2 (D) mit 50 cm Reihenabstand und 30 Körner/m²
– Gräser flächig, Begleitpflanzen im Hackgang ausgebracht
Die Begleitpflanzen in der Variante C ist die BRASSICAPRO-Mischung mit Serradella, Öllein, Ackerbohne, Alexandrinerklee, Perserklee und Ramitellkraut ausgesät worden. Die Aussaat der Begleitpflanzen ist mit dem Raps erfolgt. In der Variante D wurde beim Hackgang im Herbst Serradella, Buchweizen und Spitzwegerich ausgebracht. Die parallele Aussaat von Begleitpflanzen und Raps hat sich im vergangenen Jahr als vorteilhaft erwiesen, da der Raum zwischen den Reihen gut bewachsen war und somit das Unkraut gut unterdrückt werden konnte. Die Aussaat mit der Hacke hat nicht den erwünschten Effekt der Unkrautunterdrückung gebracht.
Entsprechend des Zufluges von Rapsglanzkäfern und schwarzen Kohltriebrüsslern, welche mit Gelbschalen bonitiert wurde, ist am 13.10.2023 eine Insektizidmaßnahme gefahren worden. Obwohl kein weiterer Bekämpfungsrichtwert überschritten wurde, konnte ein starker Befall des schwarzen Kohltriebrüsslers festgestellt werden. Um diesen Befall genau bewerten zu können, wurde der Bestand auf Befall bonitiert. Der Pflanzenbestand präsentiert sich sehr heterogen und der Blühbeginn ist auch verzettelt.
Wie in der Abbildung 1 zu sehen ist, ist der Befall in allen Varianten sehr hoch. Es ist auffällig, dass in der Variante C mit der BRASSICAPRO-Mischung der Befall um bis zu 57% geringer war, als ohne eine Begleitsaat. Dies lässt die Vermutung zu, dass Begleitpflanzen eine ablenkende Wirkung auf den schwarzen Kohltriebrüssler haben und somit den Raps in seiner Entwicklung unterstützen.
Durch den starken Befall ist mit einem geringeren Ertrag zu rechnen, da die Haupttriebe stark geschädigt sind. Im weiteren Verlauf der Vegetation wird durch die starke Ausbildung von Nebentrieben der sogenannte Besenwuchs erwartet. Dies bedeutet für den Bestand, dass dieser sehr unterschiedlich blühen und abreifen wird.