Anbaujahr 2020/2021 – Wintergerste
Die Wintergerste hat zur Ernte 2021 in allen Versuchsvarianten gleiche Erträge gebracht! Auch die Doppelreihe auf 50 cm Reihenweite mit Untersaat unterscheidet sich nicht von den anderen Varianten.
Am 04.10.2020 erfolgte die Aussaat der Wintergerste „KWS Wallace“. Die Aussaatstäke in der konventionellen Variante lag bei 310 keimfähigen Körnern / qm, bei 12,5 cm Reihenweite. Der theoretische Kornlängsabstand betrug 2,58 cm. In der modernen Variante wurde bei gleicher Reihenweite nur die Saatstärke halbiert. 155 Kö/qm ergeben einen theoretischen Kornlängsabstand von 5,16 cm.
Die beiden CRF-Varianten wurden identisch angelegt: immer zwei Reihen im Abstand von 12,5 cm und dann zwei Reihen geschlossen, um bei 50 cm Abstand der Doppelreihe der Begleitkultur Raum zu geben. Die theoretischen Kornlängsabstände betragen 2,58 cm und sind identisch mit der konventionellen Variante.
Zur Unkrautbekämpfung wurde am 04.11. in allen Varianten ganzflächig eine Herbizidmaßnahme durchgeführt. Der Einsatz einer Hacke war aufgrund regelmäßiger Niederschläge im Oktober unmöglich. Die Alternative einer Bandspritzung im Herbst mit einem ersten Hackdurchgang im frühen Frühjahr erschien uns bei einem sehr hohen Unkrautdruck sehr risikoreich. Zum Glück haben wir im CRF Projekt die Flexibilität und können mit ganzflächigen Applikationen besondere Herausforderungen lösen. Die Anlage der Untersaat zur oder kurz nach der Saat der Hauptkultur werden wir in Zukunft erproben.
Die weitere Bestandsführung mit Düngung und Pflanzenschutz erfolgte einheitlich über alle Varianten. Details sind in der folgenden Grafik zu finden.
Am 04.04.2021 erfolgt in der Variante „CRF reduziert“ eine Hackmaßnahme mit der Aussaat von Alexandriner Klee. In der Konkurrenz zur Gerste und in einem sehr kalten Frühjahr hat der Klee sich zunächst relativ langsam entwickelt. Auch wenn es vor der Ernte relativ gut aussah, ist der Effekt im Hinblick auf eine Förderung der Biodiversität relativ gering. Im kommenden Jahr wollen wir die Begleitpflanzen noch offensiver fördern.
Bei Betrachtung der Kennzahlen lassen sich folgende Schlüsse ziehen: Die Feldaufgänge lagen zwischen 92 % und 105 % (*) auf einem sehr hohem und vergleichbaren Niveau.
* Sehr gute Keimfähigkeit und Ungenauigkeiten in der Dosierung bzw. Längs- und Querverteilung können zu Messwerten > 100% führen.
In der Bestandsdichte ist der Unterschied deutlicher. Bei hoher Saatstärke bilden sich fast 400 Ähren / qm. Die Bestockungszahl liegt bei 1,3 (jede Pflanze bildet im Schnitt 1,3 Ähren). Bei den geringen Saatstärken von 155 K/qm sind die Bestandsdichte n bis zu 25% geringer. Die Wintergerste hat aber im Durchschnitt mehr als zwei Ähren pro Pflanze ausgebildet.
Die Ernte der Wintergerste erfolgte am 24. Juli. Jede Variante wurde im ganzen Block gedroschen und verwogen. Der Ertrag von 78 dt/ha ist für den Standort und die Region durchschnittlich. Die Unterschiede zwischen den Varianten sind so gering, dass man von einheitlichen Erträgen in allen Varianten sprechen kann.
Die geringere Ährenzahl wurde offensichtlich durch eine stärkere Kornausbildung kompensiert.